FAB-Klassifikation
Einteilung der akuten Leukämien. FAB ist die Abkürzung für French-American-British und erklärt sich dadurch, dass Wissenschaftler der drei Nationen an der Ausarbeitung der Klassifikation beteiligt waren. Kriterien, die zur Untergliederung führen, sind Gestalt, Größe und Art der betroffenen weißen Blutkörperchen. Die Medizin gliedert die myeloischen Leukämien je nach Ausreifungsgrad und betroffener Blutzellreihe in M1 bis M7. Bei den lymphatischen Leukämien bestimmt die Zellgröße die Zugehörigkeit zur Reihe L1, L2 oder L3. Die FAB-Klassifikation wird heute größtenteils durch die WHO-Klassifikation ersetzt, die v.a. zytogenetische Veränderungen (die Chromosomen betreffend) in Betracht zieht.
Facies
- Gesicht, Gesichtsausdruck. Erkrankungen äußern sich bisweilen durch einen besonderen Gesichtsausdruck. Bei Magenkrankheiten bilden sich z.B. tiefe Falten von der Nase bis zu den Mundwinkeln (Facies gastrica). Eine blasse, eingefallene Gesichtshaut deutet auf Erkrankungen im Bauchraum hin (Facies abdominalis).
- Außenfläche oder die einem anderen Körperteil zugewandte Seite eines Organs, Organteils oder Knochens. Facies articularis bezeichnet die Oberfläche eines Gelenks, Facies pulmonalis die seitliche Herzoberfläche, die die Lunge berührt.
Fallot-Tetralogie (Fallot IV)
Angeborener Herzfehler. Das Herz ist vierfach fehlgebildet: Die Pulmonalklappe ist verengt (Pulmonalstenose), die Scheidewand zwischen linker und rechter Herzkammer enthält ein Loch (Ventrikelseptumdefekt), die Hauptschlagader (Aorta) ist nach rechts verlagert und die rechte Herzkammer vergrößert.
Fanconi-Anämie
Seltene vererbte Form der Blutarmut, die bei Kindern zwischen dem 4. und 12. Lebensjahr ausbricht. Das Knochenmark der betroffenen Kinder bildet sich zurück, weshalb die Zahl der Blutzellen abnimmt. In der Folge sind die Patienten schwach, müde, schnell erschöpft und anfällig für Infektionen. Häufig sind außerdem angeborene Fehlbildungen vorhanden, z.B. sind Daumenknochen, Speiche oder Niere missgebildet. Andere anatomische Auffälligkeiten sind ein zu kleiner Schädel und Minderwuchs. Die Betroffenen haben ein erhöhtes Risiko, an Leukämie und anderen Krebsarten (insbesondere Karzinomen der Schleimhäute) zu erkranken.
Fanconi-Syndrom (Renotubuläres Syndrom Fanconi, Debré-Toni-Fanconi-Syndrom)
Störung des Transports von Aminosäuren, Phosphat und Glukose in den Nephron. Die Niere ist nicht ausreichend in der Lage, die Substanzen aus dem Harn aufzunehmen. Folglich steigt ihre Konzentration im Urin, sinkt jedoch im Blut. Nach einiger Zeit versagen die Nieren: In der Folge ist der Patient auf eine regelmäßige Dialyse angewiesen, die sein Blut reinigt. Die fehlenden Substanzen muss der Betroffene vermehrt mit der Nahrung aufnehmen und begleitend entsprechende Medikamente nehmen. Besteht das Fanconi-Syndrom nicht von Geburt an, wurde es durch Gifte, Entzündungen oder Autoimmunerkrankungen ausgelöst.
Fango
Mineralschlamm, der aus heißen Quellen vulkanischen Ursprungs gewonnen wird. Der Therapeut trägt die Fangopackung etwa 3 cm dick auf die erkrankten Körperregionen auf. Der Schlamm gibt lange Wärme an den Körper ab und lindert so Erkrankungen des Bewegungsapparates, Leberleiden und Gallenleiden sowie gynäkologische Beschwerden.
Farbtherapie (Colortherapie)
Therapie, welche die Wirkung von Farben auf Psyche und Körper des Menschen nutzt. Die bekannteste Farbtherapie ist die Farbbestrahlung. Der Arzt bestrahlt dabei den Patienten mit einer farbigen Glühbirne. Manche Therapeuten empfehlen auch, sich gezielt mit bestimmten Farben zu umgeben, also Räume in bestimmten Farben zu streichen oder farbige Kleidung zu tragen. Die Farbtherapie soll chronische Entzündungen, Allergien und Depressionen lindern, ist wissenschaftlich jedoch umstritten.
Farnkrautphänomen
Kristallbildung im getrockneten Schleim des Gebärmutterhalses, die mikroskopisch nachweisbar ist und optisch dem Farnkraut ähnelt. Während des Menstruationszyklus nehmen die Kristalle unter Einfluss von Östrogen zu. Besonders stark ist die Kristallbildung zum Zeitpunkt des Eisprungs. Der Farnkrauttest auf hormonell bedingte Störungen des Menstruationszyklus macht sich dieses Phänomen zunutze: Befindet sich Gelbkörperhormon (Progesteron) in der Probe, fällt der Test negativ aus. Bei Zyklen ohne Progesteronanstieg ist er immer positiv. Da der Körper Progesteron ausschüttet, um die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung des Eis vorzubereiten, lässt sich so indirekt nachweisen, ob ein Eisprung erfolgt ist.
Faszie (Faszien)
Faszienplastik
Chirurgisches Verfahren, das Faszien als Ersatzmaterial verwendet. Der Chirurg ersetzt z.B. ein Kreuzband im Kniegelenk durch eine Faszie aus dem Oberschenkel.