Wirkstoffbeschreibung Glucophage

Glucophage enthält den Wirkstoff Metformin, ein orales Antidiabetikum aus der Gruppe der Biguanide. Es wird hauptsächlich zur Behandlung von Typ-2-Diabetes eingesetzt. Metformin senkt den Blutzuckerspiegel, indem es die Glukoseproduktion in der Leber reduziert und die Insulinempfindlichkeit des Körpers verbessert.

Pharmakokinetische Eigenschaften

Die Bioverfügbarkeit von Metformin beträgt etwa 50-60% nach oraler Einnahme. Die maximale Plasmakonzentration wird in etwa 2,5 Stunden erreicht. Metformin wird überwiegend unverändert über die Nieren ausgeschieden. Die Halbwertszeit liegt bei etwa 6,5 Stunden.

Indikationen zur Anwendung

Glucophage ist indiziert zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit Typ-2-Diabetes mellitus, besonders bei übergewichtigen Personen, bei denen eine Diät und körperliche Betätigung allein keine angemessene Blutzuckerkontrolle erreichen. Es kann auch in Kombination mit anderen oralen Antidiabetika oder Insulin verwendet werden.

Empfohlene Dosierungen

Die Standardstartdosis von Glucophage beträgt üblicherweise 500 mg oder 850 mg, einmal oder zweimal täglich mit den Mahlzeiten. Die Dosis kann je nach Blutzuckerspiegel langsam auf bis zu 2000 bis 3000 mg pro Tag erhöht werden, aufgeteilt auf mehrere Dosen, um die Magen-Darm-Verträglichkeit zu verbessern.

Kontraindikationen bedenken

Glucophage sollte nicht bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz, instabilen oder akut erkrankten Herzinsuffizienz-Zuständen oder bekannten Überempfindlichkeiten gegenüber Metformin angewendet werden. Ebenso ist es bei diabetischer Ketoazidose oder Vorliegen einer akuten alkoholischen Intoxikation kontraindiziert.

Häufige Nebenwirkungen

Gastrointestinale Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Bauchschmerzen und Appetitlosigkeit sind oft bei der Einleitung der Therapie zu beobachten. Diese Symptome sind meistens vorübergehend und können minimiert werden, indem die Dosen langsam erhöht und mit Mahlzeiten eingenommen werden.

Seltene aber bedeutende Reaktionen

Laktatazidose ist eine seltene, aber ernste metabolische Komplikation, die durch eine erhöhte Milchsäurekonzentration im Blut gekennzeichnet ist. Diese kann im Zusammenhang mit Überdosierung oder Kumulierung von Metformin bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion auftreten.

Klinische Überwachung erforderlich

Die Nierenfunktion sollte vor Beginn der Therapie und danach regelmäßig überwacht werden, um das Risiko einer Laktatazidose zu minimieren. HbA1c-Spiegel sollten regelmäßig erfasst werden, um die Wirksamkeit der Blutzuckerkontrolle zu beurteilen.

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln

Cimetidin kann die Elimination von Metformin beeinflussen und dessen Plasmakonzentration erhöhen. Eine gleichzeitige Anwendung mit bestimmten jodhaltigen Kontrastmitteln kann das Risiko einer Nierenfunktionsstörung erhöhen. ACE-Hemmer können den Blutzucker verstärken und sollten mit Vorsicht zusammen angewendet werden.

Anweisungen zur Einnahme

Glucophage sollte mit oder nach den Mahlzeiten eingenommen werden, um gastrointestinale Effekte zu minimieren. Die Tabletten sollten unzerkaut mit ausreichend Wasser geschluckt werden. Falls eine Dosis vergessen wird, sollte diese so bald wie möglich nachgeholt werden, es sei denn, es ist fast Zeit für die nächste Dosis.

Lagerungsbedingungen beachten

Lagern Sie Glucophage bei Raumtemperatur, fern von Feuchtigkeit und direktem Sonnenlicht. Bewahren Sie es in der Originalverpackung auf, um es vor Feuchtigkeit zu schützen. Halten Sie das Medikament außerhalb der Reichweite von Kindern.