In den nächsten fünf Jahren laufen die Patente für mehrere erfolgreiche Krebsmedikamente großer Pharmakonzerne aus. Dies führt zu einer sogenannten „Patentklippe“, die erhebliche finanzielle und strategische Risiken mit sich bringt. Besonders betroffen sind Medikamente aus der Immunonkologie, die in den mittleren 2010er Jahren zugelassen wurden, wie Checkpoint-Hemmer und gezielte Therapien. Viele dieser Medikamente wurden beschleunigt zugelassen, was zwar den Marktzugang beschleunigte, aber auch dazu führte, dass ihre Schutzfristen ähnlich enden. Historisch gesehen können Unternehmen nach dem Patentablauf bis zu 50 % ihrer Umsätze innerhalb von zwei Jahren verlieren. Dies stellt eine kritische Phase dar, besonders für Unternehmen, die stark von wenigen Krebsmedikamenten abhängig sind. Was passiert, wenn die Patentklippe kommt? Historische Beispiele wie Avastin, Gleevec und Revlimid zeigen, wie stark sich solche Ereignisse auswirken können. Avastin verlor nach dem Eintritt von Biosimilars über 40 % seiner Umsätze, Gleevec verlor innerhalb eines Jahres nach der Einführung von Generika mehr als 50 % seiner Verkäufe in den USA, und Revlimid sah einen prognostizierten Umsatzrückgang von 50 % trotz gestaffelter Generika-Einführungen. Diese Beispiele unterstreichen die Notwendigkeit proaktiver Strategien zur Verlängerung des Medikamentenlebenszyklus und zur Entwicklung neuer Therapien. Unternehmen, die nicht vorbereitet sind, riskieren Wertverluste, Marktanteilsverluste und Verzögerungen in der Forschung. Im Gegensatz dazu konnten Unternehmen mit diversifizierten Produktpipelines oder aggressiven Übernahmestrategien die Auswirkungen abfedern und ihre Position halten. Krebsmedikamente sind besonders anfällig für Umsatzrückgänge, da sie hohe Preise haben und schnell von Generika oder Biosimilars verdrängt werden können. Wir haben uns genauer angesehen, wie gut Unternehmen auf die bevorstehende Patentklippe vorbereitet sind. Medikamente wie Keytruda, Opdivo und Darzalex, die bald ihre Patentschutzfristen verlieren, bringen jährlich Milliardenumsätze. Einige Unternehmen haben bereits neue Therapien in der Entwicklung oder setzen auf Strategien zur Verlängerung des Produktlebenszyklus, während andere noch stark von diesen Medikamenten abhängig sind und ihre Planung verzögert haben. Um zu verstehen, welche Unternehmen gut aufgestellt sind, haben wir einen Bewertungsrahmen entwickelt. Dieser bewertet zwei Faktoren: Die Fähigkeit, Umsatzverluste abzufedern, und die Stärke der klinischen Pipeline. Der erste Faktor prüft, wie stark ein Unternehmen von einem bald auslaufenden Patent abhängig ist und ob es noch andere Krebsmedikamente im Portfolio hat. Der zweite Faktor misst, wie viele vielversprechende Therapien sich bereits in fortgeschrittenen Testphasen befinden. Zusätzlich haben wir die Höhe der gefährdeten Umsätze berücksichtigt, um die finanzielle Bedeutung für jedes Unternehmen zu zeigen. Aus unserer Sicht bei Intelligencia AI zeigt diese Analyse, dass einige Unternehmen gut vorbereitet sind, während andere noch handeln müssen. Unternehmen mit vielen laufenden Studien und gezielten Übernahmen von neuen Therapien sind besser aufgestellt. Durch die kontinuierliche Analyse klinischer Daten und Geschäftsentwicklungen können Unternehmen frühzeitig handeln. Einige Beispiele: Genentech (Roche) ist gut vorbereitet, da es viele neue Therapien in der Pipeline hat. Astellas hingegen hat wenig Alternativen und muss schnell handeln. MSD hat starke neue Therapien in Entwicklung, ist aber stark von Keytruda abhängig. Die Patentklippe ist eine große Herausforderung, aber es gibt noch Zeit zu handeln. Unternehmen müssen in neue Therapien investieren, klinische Studien beschleunigen und gezielt Partnerschaften eingehen. Bei Intelligencia AI helfen wir Unternehmen, diese Herausforderungen mit Datenanalyse und künstlicher Intelligenz zu meistern. Die Patentklippe ist real, aber ihr Ausgang ist noch nicht entschieden. Wer jetzt handelt, kann die Auswirkungen abfedern und gestärkt aus der Krise hervorgehen.