Allgemeine Informationen Neurontin

Neurontin, mit dem Wirkstoff Gabapentin, wird hauptsächlich zur Behandlung von neuropathischen Schmerzen und als Begleittherapie bei partiellen Anfällen bei Erwachsenen und Kindern eingesetzt. Es gehört zur Gruppe der Antikonvulsiva. Es ist nicht als Medikament zur Behandlung akuter Schmerzen geeignet. Der Wirkstoff Gabapentin wurde ursprünglich als Medikament zur Behandlung von Epilepsie entwickelt, hat jedoch auch andere therapeutische Anwendungsbereiche gefunden.

Wirkmechanismus Gabapentin

Gabapentin wirkt, indem es auf spezifische neuronale Rezeptoren im zentralen Nervensystem einwirkt. Dies führt zu einer Verringerung der Erregbarkeit überaktiver Nervenzellen. Obwohl der genaue Wirkmechanismus von Gabapentin nicht vollständig geklärt ist, wird angenommen, dass es die Freisetzung bestimmter Neurotransmitter reduziert und somit das Schmerzempfinden beeinflusst.

Empfohlene Dosierung Erwachsene

Bei der Behandlung von neuropathischen Schmerzen bei Erwachsenen beginnt die Dosis von Neurontin in der Regel mit 300 mg am ersten Tag und wird schrittweise auf eine Erhaltungsdosis von 1800 mg pro Tag, verteilt auf drei Dosen, gesteigert. Bei Bedarf und nach ärztlicher Konsultation kann die Dosis weiter erhöht werden, darf jedoch 3600 mg pro Tag nicht überschreiten.

Anwendungsgebiet Kinder

Bei Kindern im Alter von 3 bis 12 Jahren, die an partiellen Anfällen leiden, wird die Dosis basierend auf dem Körpergewicht berechnet. Die Anfangsdosis liegt bei 10-15 mg/kg pro Tag und wird langsam auf eine Erhaltungsdosis von 25-35 mg/kg pro Tag, aufgeteilt in drei Einzelgaben, gesteigert. Kinder unter 3 Jahren sollten Neurontin nicht einnehmen.

Pharmakokinetik des Arzneimittels

Nach oraler Einnahme wird Gabapentin im Dünndarm resorbiert und erreicht seine maximale Blutkonzentration innerhalb von zwei bis drei Stunden. Die Bioverfügbarkeit von Gabapentin nimmt mit steigender Dosis ab. Es wird unverändert über die Nieren ausgeschieden, wobei die Halbwertszeit zwischen fünf und sieben Stunden beträgt. Eine Anpassung der Dosis ist bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion erforderlich.

Wechselwirkungen mit Neurontin

Neurontin kann mit anderen Arzneimitteln interagieren, insbesondere mit Medikamenten, die das zentrale Nervensystem beeinflussen, wie beispielsweise Opioide und Antidepressiva, was zu verstärkter Schläfrigkeit oder Atemdepression führen kann. Bei gleichzeitiger Einnahme von Antazida, die Aluminium oder Magnesium enthalten, kann die Aufnahme von Gabapentin verringert werden. Daher sollte ein zeitlicher Abstand von mindestens zwei Stunden eingehalten werden.

Lagerung des Medikaments

Neurontin sollte bei Raumtemperatur, zwischen 15 und 25 Grad Celsius aufbewahrt werden. Es sollte vor Feuchtigkeit und direkter Sonneneinstrahlung geschützt sein. Arzneimittel müssen außerhalb der Reichweite von Kindern gelagert werden.

Einfluss auf Fahreignung

Gabapentin kann Schläfrigkeit und Schwindel verursachen. Patienten, die Neurontin einnehmen, sollten ihre individuelle Reaktion auf das Medikament bewerten, bevor sie Fahrzeuge führen oder Maschinen bedienen. Bei Ausübung von Tätigkeiten, die Aufmerksamkeit erfordern, ist Vorsicht geboten.

Therapiekontrolle und Anpassung

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind bei der Behandlung mit Neurontin wichtig, um die Wirksamkeit der Therapie zu beurteilen und die Dosis gegebenenfalls anzupassen. Die individuelle Dosisanpassung sollte immer in Absprache mit einem Arzt erfolgen, insbesondere bei Veränderungen in der Nierenfunktion oder bei Auftreten unerwünschter Wirkungen.

Spezielle Patientengruppen beachten

Ältere Patienten und solche mit eingeschränkter Nierenfunktion benötigen möglicherweise eine angepasste Dosierung von Neurontin. Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz sollte eine Dosisreduktion in Betracht gezogen werden. Diese Gruppen sollten engmaschig überwacht werden, um die sichere Anwendung des Medikaments zu gewährleisten.